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Das Modellprojekt im Überblick

Der Jugendhilfe-Träger, Friedrich-Wilhelm-Stift gGmbH, hat mit der Stadt Hamm und den beteiligten Grundschulen vereinbart, für drei Jahre die Eingliederungshilfe mit jeweils einem Pool von Kräften an drei benachbarten Grundschulen durchzuführen. In dieser Zeit soll es keine Aufstockung der Kapazitäten geben.

 

An jeder Schule ist ein Team von fünf bis neun Integrationskräften in systemischer Weise für alle Kinder an der Schule zuständig, besonders für diejenigen mit Teilhabe-Einschränkungen. Die Kinder werden bedarfsgerecht und flexibel in enger Zusammenarbeit mit den Lehrkräften unterstützt, ohne dass eine eindeutige Zuordnung zu einem Kind besteht. Die Eltern müssen keine Anträge auf Eingliederungshilfe stellen und es werden keine individuellen Ansprüche geprüft.

Die Erwartung ist, dass die Eingliederungshilfe weniger diskriminierend für einzelne Kinder, aber mindestens genauso wirksam ist. Vorteilhaft ist, dass sie unverzüglich eingesetzt werden und für mehr Kinder - auch präventiv - da sein kann. Die Integrationskräfte sind kontinuierlich in die Struktur der Schule eingebunden, kennen das System und sind dadurch als Kooperationspartner anerkannt. 

 

Die Stiftung Wohlfahrtspflege fördert das Projekt und ermöglicht eine wissenschaftliche Begleitung.

Die ganze Doku.

Die Zusammenarbeit Jugendhilfe -

Schule im genaueren Blick

Träger

Die Friedrich-Wilhelm-Stift gGmbH ist ein Jugendhilfe-Träger mit ca. 200 Mitarbeitenden. Die Ursprünge der Friedrich-Wilhelm-Stift gGmbH liegen in der stationären Arbeit. Seit Ende der 90-iger Jahre fand eine starke ambulante und sozialräumliche Ausrichtung statt. Der Träger ist überwiegend in der Stadt Hamm tätig.

Schulen

Freiligrathschule |www.freiligrathschule-hamm.de/1.html

Gebrüder Grimm Schule | www.gebr-grimm.schulnetz.hamm.de/

Talschule | www.talschule.schulnetz.hamm.de/

Vorgeschichte

Der Träger hatte sich mit dem Aufbau der ambulanten Dienste auf den Stadtteil Bockum-Hövel konzentriert. Das Ziel sollte eine Konzentration auf die Bedarfe in diesem Stadtteil sein. Dieser Prozess lief parallel zu der sozialräumlichen Orientierung des kommunalen Jugendamts. Der ASD richtete seine Familienhilfe ebenfalls stadtteilbezogen aus, so dass sich eine enge Zusammenarbeit ergab.

Für die sozialräumliche Ausrichtung war auch die Mitwirkung in der „Helferkonferenz“ wichtig. Diese ist aus der Arbeit in einem sozialen Brennpunkt mit Notunterkünften entstanden. Dort waren die sozialen Dienste und Einrichtungen in einem aktiven Netzwerk verbunden. Es entstanden Kontakte zu KiTas und Schulen und deren Probleme mit randständigen Familien.

Noch bevor die OGS in NRW eingeführt wurde, gab es eine Nachmittagsbetreuung an der Freiligrathschule, weil dort viele Kinder aus dem Brennpunkt beschult wurden. Der Träger hat zunächst den organisatorischen Rahmen dafür bereitgestellt und sich später als Träger der OGS beworben. Im Stadtteil gibt es fünf Grundschulen, von denen zwei katholische Schulen sind. Das führt zu einer Segregation der Schüler: drei Schulen haben einen höheren Anteil bildungsferner Familien. An diesen drei Schulen hat die FWS gGmbH die Trägerschaft für die OGS übernommen. Die gemeinsame Aufgabe war: OGS gestalten mit geringen Ressourcen.

Wir gestalten Inklusion.

Haltungen

Der Träger sieht seinen zentralen Auftrag darin, Menschen, insbesondere Kinder, in belasteten Lebenssituationen zu unterstützen und zu fördern. Deshalb ist die Zusammenarbeit mit gerade diesen drei Grundschulen besonders eng. Auch dort konzentriert sich der Fokus auf die Überwindung von Benachteiligung und Inklusion.

Diese Arbeit gelingt nicht isoliert, sondern nur, wenn sich die verschiedenen sozialen Dienste und Institutionen wechselseitig unterstützen. Jeder hat seinen spezifischen Auftrag und seine spezifischen Kompetenzen. Diese werden besser wirksam, wenn sie abgestimmt und wechselseitig unterstützend arbeiten. Dazu braucht es funktionierende Netzwerke.

Es gibt vielfältige Schnittstellen an denen die Arbeit einer Institution von der Arbeit anderer sozialer Dienste beeinflusst wird. Deshalb ist es hilfreich, wenn das Vorgehen abgestimmt werden kann. Die Bereitschaft zur Kooperation ist grundlegend, besonders in sozialräumlich ausgerichteten Zusammenhängen. 

Dafür sind Offenheit und Vertrauen unabdingbar. Kooperation kann nur gelingen, wenn wechselseitig Informationen ausgetauscht und Einblicke in die Arbeitszusammenhänge gewährt werden.

Damit korrespondieren flache Hierarchien. Wenn ausschließlich die Leitungskräfte eines Trägers und Schulleiter miteinander sprechen und lediglich Anweisungen an die Beteiligten weitergegeben, verliert das System seine Lernfähigkeit. Es braucht in der sozialen Arbeit selten starre Gebilde, sondern eher einen Prozess, in den die Erfahrungen aus der Praxis für Verbesserungen sorgen können. Ein stabiler Rahmen mit verlässlichen Strukturen gehört dazu.

Strukturen

Durch die Konzentration auf den Stadtteil Bockum-Hövel, ist der Stadtteil und seine soziale Struktur bekannt und es gibt enge Kooperationen mit den sozialen Einrichtungen und Dienste. Die Zusammenarbeit wird zudem wesentlich vereinfacht, weil lediglich ein Träger an den drei benachbarten Schulen tätig ist.

Kostenentwicklung

Das Projekt wurde in einer Phase entwickelt, in der für die Stadt Hamm die Kosten für Eingliederungshilfen über mehrere Jahre hinweg massiv gestiegen waren. Deshalb war ein wichtiges Ziel, dass für die Projektschulen drei Jahre lang keine Kostensteigerungen erfolgen sollten. Das war eine Herausforderung, weil nicht vorhersehbar war, wie sich die Fallzahlen entwickeln würden.

 

Es ist gelungen, die Kosten stabil zu halten, obwohl die Zahl der Kinder, die einen Anspruch auf individuelle Eingliederungshilfe gehabt hätten, zugenommen hat. Im Durchschnitt für die gesamte Stadt stiegen dagegen die Kosten in den ersten beiden Jahren um 12 % bzw. 17 %, wobei die Projektschulen eingerechnet sind und den Durchschnitt senken.

IHR ORIGINELLER SPRUCH

Hier geht's zum Downloadbereich.

Broschüre: Ein guter Ort für Alle

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